Projekttag NB “Umkämpfte Erinnerung – Ein Projekttag zum ehemaligen Gestapo-Lager Neue Bremm”
Wir haben im März ein neues Konzept für den Projekttag Neue Bremm erarbeitet, womit wir uns intensiver mit der Geschichte des Nationalsozialismus im Saarland und NS-Gedenkstätten beschäftigen werden. Unser Konzept widmet sich dem ehemaligen Gestapo-Lager Neue Bremm in Saarbrücken und bietet den Teilnehmenden eine interaktive Auseinandersetzung mit der Geschichte und Funktion des Lagers. Außerdem erhalten die Teilnehmenden einen Einblick in die Geschichte des Saargebiets während des Nationalsozialimus.
Ziele des Projekttages:
- Teilnehmende verstehen die ideologischen Grundlagen des NS.
- Teilnehmende verstehen die Funktionen des Lagers für Krieg, NS und Gesellschaft.
- Teilnehmende wissen um den Lageralltag und sind für die unmenschlichen und barbarischen Haftbedingungen sensibilisiert.
- Teilnehmende erkennen Kontinuitäten, rechte Erinnerungsdiskurse und die Marginalisierung der Opfer nach 1945.
- Teilnehmende sind motiviert, das Erinnern wachzuhalten und weiterzutragen, sowie sich gegen die heutige extreme Rechte zu engagieren.
Weitere Infos findet ihr unter “Pädagogische Angebote” bei den Projekttagen: Link
Von Ausgrenzung und Überleben. Ein Forum zu Antiziganismus/ Gadjé-Rassismus und Antisemitismus – damals und heute
Im letzten Jahr waren zahlreiche geschichtsrevisionistische und NS-relativierende Aussagen z.B. auf Querdenken-Demos deutlich sichtbar, hörbar und spürbar. Unzulängliche Vergleiche von Nicht-geimpften Personen mit dem Schicksal der europäischen Jüdinnen_Juden während des Nationalsozialismus, wurden vielfach diskutiert. Es zeigt sich mal wieder, dass das Verhältnis der deutschen Mehrheitsgesellschaft zu den Verbrechen des Nationalsozialismus sich noch immer in Aushandlungsprozessen befindet. Gleichzeitig sind die Shoah (Genozid an den europäischen Jüdinnen_Juden) und der Porjamos (Genozid an u.a. den europäischen Sinti_zze und Rom_nja) konkrete Erfahrungen der Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung, deren Konsequenzen sich bis heute auf die Angehörigen der Minderheiten auswirken. Mit der andauernden gesellschaftlichen Wirkmächtigkeit von Antisemitismus und Antiziganismus/ Gadjé-Rassismus möchten wir uns im Rahmen des diesjährigen Forums genauer beschäftigen.
Das Fourm findet vom 19.-21. November 2021 im Bildungszetrum der Arbeitskammer des Saarlande in Kirkel statt.
In dem Auftaktvortrag werden die Arbeit, die Ergebnisse und die Handlungsempfehlungen der unabhängigen Expert_innenkommission Antiziganismus vorgestellt.
In einem Workshop wird es um die Kontinuität und unterschiedliche Ausprägungsformen von Antisemitismus gehen. Außerdem gibt es einen Workshop zu Gadjé-Rassismus im Bereich der künstlichen Intelligenz und Algorithmen. Ein dritter Workshop wird sich mit rechtem Terror und den dahinterliegenden Einstellungsmustern auseinandersetzen. Samstagabend werden wir gemeinsam den mehrfach ausgezeichneten Kurzfilm „Masel Tov Coctail“ sehen. Im Anschluss haben wir die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Regie und Drehbuchautor_innen.
Sonntags erfolgt zum Abschluss das Zusammentragen der Ergebnisse der Workshops und es bietet sich Raum für einen offenen Austausch. Bei einem gemeinsamen Mittagessen wollen wir das Forum ausklingen lassen.
Wer möchte kann sich bereits jetzt anmelden. Hier gehts zur Anmeldung Forum
Wir hoffen sehr das Forum dieses Jahr auch in Kirkel durchzuführen. Sollte dies jedoch leider nicht möglich sein, sind wir bereits in der Planung einer digitalen Variante. Dafür können sich folgende Termine schon mal freigehalten werden:
19. November – Abends
20. November – Nachmittags
23. November – Abends
25. November – Abends
26. November – Abends
Der Sündenbock-Mechanismus. Antiziganismus in medialen Berichten
Auch heute noch kommen Sinti*zze und Rom*nja in den Medien nur in ganz bestimmten Kontexten vor. Neben Kriminalität und Armut war dies im vergangenen Jahr besonders die Pandemie: In mehreren deutschen Städten wurden ganze Häuser unter Quarantäne gestellt, in denen es Corona-Ausbrüche gegeben hatte – stets handelte es sich um angebliche “Roma-Häuser” und die Berichterstattung war stark antiziganistisch geprägt.
In solchen Situationen greifen Medienschaffende auf tief verankerte antiziganistische Stereotype und Darstellungsmuster zurück.
Amaro Foro führt seit 2012 ein Medienmonitoring durch und hat die entsprechenden Diskurse gründlich analysiert. Im Rahmen des Projekts Diversity in Media werden ab Oktober Fortbildungen für Medienschaffende angeboten, in denen für klassische antiziganistische Klischees sensibilisiert und herrschende Diskurse auf interaktive Art dekonstruiert werden. In diesem Workshop geben die Projektmitarbeiter*innen einen Einblick in ihre Analyse und die Herausforderungen ihrer täglichen Arbeit.
Der digitale Workshop findet am 15. September 2021, ab 17:30 Uhr statt. Er dauert ungefähr 90 Minuten. Eine Anmeldung unter saarland@netzwerk-courage.de ist notwendig.